Die erste Liebe, familiäre Probleme, Konflikte mit Freund:innen, die Suche nach der eigenen Identität und – der Kampf mit Symptomen einer psychischen Erkrankung. Euphoria und Words on Bathroom Walls verbinden Coming-of-Age mit den Erfahrungen zweier Teenager, die jeweils mit einer psychischen Erkrankung kämpfen. Wirken die Produktionen so dem Stigma um psychische Erkrankungen entgegen?
Adam Petrazelli (gespielt von Charlie Plummer) ist der Protagonist im Filmdrama Words on Bathroom Walls. Er lebt das Leben eines gewöhnlichen 17-Jährigen. Adam wohnt gemeinsam mit seiner Mutter in einer typischen amerikanischen Vorstadt. Den neuen Freund seiner Mutter kann er nicht leiden. Er hat Freunde in der Schule, wird zu Partys eingeladen, kocht leidenschaftlich gerne und träumt von einer Karriere als Koch.
Auch das Leben der 16-Jährigen Rue Benett (gespielt von Zendaya), Protagonisten der HBO-Serie Euphoria, unterscheidet sich augenscheinlich nicht von dem vieler anderer amerikanischer Teenager. Sie hat eine jüngere Schwester. Seit der Vater verstorben ist, erzieht Mutter Leslie die beiden Schwestern allein. Ihre Kindheit hat Rue genau wie Adam im behüteten Vorstadtidyll verbracht. Doch Adam und Rue haben neben den Problemen und Sorgen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt, mit weit mehr zu kämpfen. Adam wird mit Schizophrenie diagnostiziert. Rue leidet seit ihrer Kindheit an Symptomen einer Zwangsstörung, Depressionen und Panikattacken. Seit dem Tod ihres Vaters ist sie dazu in eine Drogensucht hineingerutscht.
Sucht, Schizophrenie und Stigma auf der Leinwand
Sowohl über Suchterkrankungen als auch über die Schizophrenie existieren viele stigmatisierende Narrative, die in Filmen und Serien immer wieder aufgegriffen werden.
Suchtkranke Charaktere sind oft vom Weg abgekommene Einzelgänger:innen, ohne soziales Umfeld, häufig sind sie kriminell, dealen selbst mit Drogen, gelten als faul und sind im Grunde selbst schuld an ihrer misslichen Lage. Beispiel dafür finden sich in Formaten wie die Kultserien Desperate Housewives und Breaking Bad.
Die Schizophrenie wird dagegen oft mit den Symptomen einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung vermischt, wie beispielsweise in Fight Club. Auch in Kriminalserien wie Criminal Minds Minds tauchen immer wieder Serienmörder auf, deren Halluzinationen für blutige Gewaltausbrüche sorgen. Unberechenbar, gefährlich und ohne Bezug zur Realität – so wird ein Großteil der Charaktere mit Schizophrenie portraitiert.
Words on Bathroom Walls (Regie: Thor Freudenthal, 2020) und Euphoria (Regie: Sam Levinson, 2019 & 2022) wählen andere Methoden, um psychische Erkrankungen auf die Leinwand oder besser gesagt, auf die Streamingplattform zu bringen.
In Words on Bathroom Walls verfolgen wir die Geschichte von Adam, der im Alter von 17-Jahren mit einer Schizophrenie diagnostiziert wird. Trotz seiner Erkrankung versucht er sich durch sein Abschlussjahr an der Highschool zu schlagen. Euphoria erzählt die Geschichte mehrerer Teenager in einer amerikanischen Kleinstadt und ihren Problemen und Beziehungen zueinander. Im Fokus steht die zu Beginn 16-jährige Rue Bennett, die seit ihrer Kindheit mit verschiedenen psychischen Erkrankungen zu kämpfen hat. Außerdem konsumiert sie seit einiger Zeit verschiedene Drogen, weswegen sie bereits einen (gescheiterten) Entzug hinter sich hat.
Erste Liebe und große Träume – Erwachsenwerden mit einer psychischen Erkrankung
Adam und Rue führen die Zuschauer:innen durch ihre Geschichten. Sie sind diejenigen, die erzählen und die Betrachter:innen mitnehmen. Mittels Voiceover, die immer wieder durch die Szenen führen, wird ein Einblick auf Rues und Adams Gefühlswelt und ihre Sicht auf die Dinge möglich. Dadurch sind sie keine hilflosen Objekte, die man als Zuschauende:r betrachten, sondern aktive Subjekte in ihrer eigenen Geschichte.
Beide Charaktere leben mit ihren alleinerziehenden Müttern zusammen. Rue hat im Alter von 14 Jahren ihren Vater verloren. Er ist an Krebs gestorben. Wenngleich Trauer und Verlust eine wichtige Rolle für Rues Geschichte spielen, so ist dieses einschneidende Erlebnis in ihrem Leben nicht der einzige Grund, den Euphoria den Zuschauer:innen für ihre mentalen Probleme und ihre Suchterkrankung liefert. Adam wiederrum hadert damit, dass seine Mutter einen neuen Lebensgefährten hat, den er nicht leiden kann. Seine familiären Probleme sind jedoch nicht der Ausläser dafür, dass er mit einer Schizophrenie diagnostiziert wird.
Die Protagonist:innen bieten damit eine Identifikationsfläche, denn auch wenn sie jeweils ihre Päckchen zu tragen haben, widerfahren Ihnen keine ganz und gar ungewöhnlichen Schicksalsschläge. Viele Teenager müssen Verluste geliebter Menschen erleben, haben Probleme zu Hause oder wohnen nur noch mit einem Elternteil zusammen.
Beide Inszenierungen brechen mit dem Narrativ des merkwürdigen, psychisch kranken Außenseiters, der aus der Norm der Mehrheitsgesellschaft fällt.
Rue und Adams Charaktere macht mehr aus als nur ihre Erkrankungen. Adam kocht leidenschaftlich gerne und träumt von einer Karriere als Koch. Rue ist fest verwurzelt in einem Freundinnenkreis von Mädchen, die sie seit ihrer Kindheit kennt. Und auch wenn die Erkrankungen der beiden Charaktere viele ihrer Lebensbereiche überschatten, sind sie doch komplexe Persönlichkeiten, mit Wünschen, Träumen und Zielen.
Liebe kann keine Erkrankung heilen
Sowohl Rue als auch Adam erleben die erste große Liebe, mit all ihrer Nervosität, Unsicherheit und den überwältigenden Gefühlen – etwas das jede:r, der schon einmal verliebt war, nachvollziehen kann. Zwar können ihre Partnerinnen ihnen Unterstützung und Trost spenden, Euphoria und Words on Bathroom Walls zeigen jedoch, dass die Liebe eines anderen Menschen keine psychische Erkrankung heilen kann.
Die Angehörigen der Protagonist:innen spielen in beiden Inszenierungen eine wichtige Rolle. Adams und Rues Mütter sind stark in den Therapiefindungsprozess ihrer Kinder involviert. Adams Mutter schleift ihn von Ärzt:inn zu Ärzt:inn. Sie beließt sich mit Literatur über Schizophrenie und weigert sich schlichtweg, die Hoffnung auf eine wirksame Therapie für ihren Sohn aufzugeben. Zwischen Rue und ihrer Mutter Leslie kommt es häufig zu Spannungen. Leslie versucht zu überprüfen, ob Rue nach ihrem ersten Entzug clean bleibt, wird dabei jedoch von ihrer gerissenen Tochter überlistet. Als Rue in der zweiten Staffel erneut rückfällig wird, sucht Leslie verzweifelt nach einem Klinikplatz für ihre Tochter. Eine besonders eingängige Szene zeigt Leslie, den Telefonhörer in der Hand, von Tränen überströmt. Ihre Tochter brauche Hilfe, versucht sie zu erklären, ansonsten werde sie sterben.
Die Angehörigen versuchen alles, um Rue und Adam so gut wie möglich zu unterstützen, jedoch bekommen Zuschauer:innen dadurch auch einen Einblick, wie sich die Erkrankung der Protagonist:innen auf ihre engsten Familienmitglieder auswirkt: Die emotionale Last, die Wut und Frustration, die Adams und Leslies Mütter verspüren. Der Schmerz und die Machtlosigkeit, dem auch sie ausgesetzt sind und die nackte Angst ihre Kinder zu verlieren. Ungeschönt zeigen beide Inszenierungen, wie psychische Erkrankungen nicht nur einschneidend für das Leben der Betroffenen sind, sondern auch für das ihrer Liebsten.
Stigma, Ablehnung und Ausgrenzung
WoBW greift auch das Stigma, das Betroffene aufgrund ihrer Erkrankung erfahren auf. Nachdem Adam im Biologieunterricht seinen ersten psychotischen Schub erlebt und versehentlich einen Mitschüler verletzt, wird er von den anderen gemieden und als Freak bezeichnet. Daraufhin wechselt er die Schule und versucht seine Erkrankung geheim zu halten. Doch auch an der neuen Schule ist er wegen seiner Erkrankung Ablehnung ausgesetzt. Seine Direktorin ist über Adams Diagnose im Bilde und suggeriert ihm gleich zu Beginn, dass er deshalb unter besonderer Beobachtung stehe. Sie verhält sich ihm gegenüber kühl, ganz als ob er es sich selbst ausgesucht hätte krank zu sein. Für Adam ist klar, dass er wegen seiner Schizophrenie mit spitzen Fingern angefasst wird.
„When you are a cancer kid, people can’t wait to flock to your aid, they are so eager to grant you any wish before you die. But when you have Schizophrenia people can’t wait to make you someone elses problem, thats why we end up on the streets screaming at nothing, waiting to die. No one wants to grant our wishes“ (Words on Bathroom Walls, 2020)
Rue ist kein Monster, sie ist krank
Rue trifft im Laufe der Geschichte viele falsche Entscheidungen. Sie verletzt ihre Mitmenschen durch ihr explosives Verhalten, lügt, manipuliert, vernachlässigt ihre Freund:innen und begibt sich mehrere Male in lebensgefährliche Situationen. In Staffel 2 wird das Ausmaß des emotionalen Chaos, das durch ihre Suchterkrankung ausgelöst wird, besonders deutlich. Nach dem Leslie, ihr einen Koffer voller Drogen weggenommen und den Inhalt im Klo heruntergespült hat, rastet Rue aus. Sie schreit Leslie und ihr Schwester Gia an, wird sogar gewalttätig. Einige Sekunden später bricht sie zusammen, unter Tränen entschuldigt sie sich bei Leslie und Gia. Das alles ist Teil ihrer Erkrankung. Rue verhält sich moralisch nicht fehlerfrei, jedoch wird deutlich wie viel Leid sie durch all das selbst erfährt.
In Staffel 1 versucht sie Gia zu erklären, dass sie ihren Drogenkonsum nicht stoppen kann, da sie die darin einzige Möglichkeit sieht den Symptomen ihrer psychischen Erkrankungen zu entkommen. Nur wenn sie high ist, kann sie dem ständigen Lärm in ihrem Kopf entkommen. Euphoria macht die Komplexität einer Sucht und das Spektrum an Emotionen, das Betroffene dabei erleben für Zuschauende greifbarer. Damit rückt die Serie vom Narrativ des egozentrischen Suchtkranken ab und zeigt das menschliche Empfinden und Leid hinter der Erkrankung.
Das Unsichtbare sehen – Psychische Erkrankungen visualisiert
Filme und Serien erlauben es Dinge sichtbar zu machen, die im realen Leben mit dem bloßen Auge nicht fassbar sind. Dazu gehören auch mentale Prozesse der Charaktere und die Symptome ihrer psychischen Erkrankungen.
Erlebt Adam einen psychotischen Schub, wird das für Zuschauende sichtbar. Sie dürfen diesen aus seiner Perspektive miterleben. Die Schizophrenie ist ein komplexes Krankheitsbild, welches sich in verschiedenen Symptomen äußern kann. Für Adam zeigt sich seine Erkrankung hauptsächlich in akustischen und optischen Halluzinationen. Eine unheimliche Stimme, die seinen Namen ruft, schwarzer Rauch, der aus dem Nichts aussteigt, flackernde Lichter. Die Halluzinationen machen Adam große Angst. Auch wenn es mehr als ein Mal vorkommt, dass Adam in einem psychotischen Schub einen Mitmenschen verletzt, wird klar, dass er kein gewalttätiger Mensch ist. WoBW zeigt auch, wie sich eine normale und alltägliche Geräuschkulisse für Adam, in einen Alptraum verwandeln kann, wenn er einen psychotischen Schub erleidet. Lichter erscheinen ihm zu grell, sein Sichtfeld verschwimmt und Gespräche dringen nicht mehr zu ihm durch.
Musik kann Bände sprechen
Regisseur Sam Levinson hat in verschiedenen Interviews immer wieder betont, wie wichtig es ihm war, in Euphoria das emotionale Chaos und das Leid sichtbar zu machen, das Betroffene durch eine Suchterkrankung erfahren. Dabei spielt Musik eine zentrale Rolle.
Jedes Mal, wenn Rue in der ersten Staffel der Serie in Versuchung gerät, rückfällig zu werden, erklingen die Töne von Labyrinth eigens für die Serie produziertem All for Us. Passend zu den fast schon an Kirchengesang anmutenden ersten Takten von All for Us scheint ein goldener Lichtstrahl herunter auf Rue. Der Drogenkonsum stellt für Rue eine Möglichkeit dar, ihren anderen Problemen und dem Schmerz, den der Verlust ihres Vaters hinterlassen hat, zu entkommen. Wie sie mehrere Male versucht zu erklären, sind die Drogen das Einzige, was sie davon abhält, Suizid zu begehen und ihrer Familie damit noch mehr Schmerz zu bereiten. Wie Labyrinth singt: „I’m taking it all for us, Oh, I’m doing it all for love “.
Rues finaler Rückfall gipfelt im Staffelfinale der ersten Staffel in einer unkonventionellen Musicalnummer. Wir sehen Rue, wie sie wie fremd gesteuert durch das Haus wankt, verzweifelt versucht, sich an ihrer Mutter und Schwester festzuhalten und schließlich von einer Menschenmenge, hochgehoben und herumgeschleudert wird. Es gibt nichts, was sie hält, sie ist ihrer Erkrankung ausgeliefert.
Tabuthema Medikamenteneinnahme
Beide Formate thematisieren auch die medikamentöse Behandlung einer psychischen Erkrankung. Adam nimmt im an einer wissenschaftlichen Studie teil und wird medikamentös so eingestellt, dass seine Halluzinationen deutlich abnehmen. Filmisch umgesetzt wird dies durch flimmernden Störungen in seinen Halluzinationen. Schließlich verschwinden sie sogar ganz, wie Bilder auf einem defekten Fernseher.
Allerdings ist die Medikamenteneinnahme für Adam auch mit Nebenwirkungen verbunden. Seine Hände zittern und auch in seinem Geschmackssinn ist er beeinträchtigt. Für seinen Wunsch, Koch zu werden, ist das katastrophal. Die Nebenwirkungen sind ein Grund dafür, dass Adam seine Medikamente schließlich absetzt. WoBW zeigt damit sowohl, dass Psychopharmaka wirksam sein können, ohne Betroffene in willenlose Zombies zu verwandeln, wie es in filmischen Inszenierungen oft dargestellt wird, als auch logische Gründe, weshalb Betroffene die Einnahme beenden möchten. Entgegen sonst gängiger Narrative setzt Adam seine Medikamente nicht ab, weil er rebelliert, den Verstand verloren hat oder von diabolischen Therapeut:innen gegen seinen Willen sediert wurde.
Rue zeigt im Laufe der Handlung vermehrt Symptome einer bipolaren Störung. In einer manischen Phase ist sie hyperfixiert auf eine bestimmte Aktivität, hat Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme, wohingegen sie in einer depressiven Episode mit einer Niereninfektion im Krankenhaus landet, weil sie über Stunden hinweg nicht von ihrem Bett aufstehen und zur Toilette gehen konnte. Als Konsequenz beginnt sie, Medikamente einzunehmen, die ihr helfen emotional stabil zu bleiben.
Sowohl WoBW als auch Euphoria dämonisieren die Einnahme von Medikamenten nicht, sondern versuchen einen differenzierten Umgang damit zu finden. Ein Kritikpunkt ist jedoch, dass WoBW verschiedene Medikamente namentlich nennt. Ob das unbedingt notwendig ist und Betroffene, die die jeweiligen Präparate einnehmen, vielleicht verunsichern kann, bleibt offen.
Gibt es auch Kritik?
Ganz frei von Kritik bleiben beide Inszenierungen trotz allem nicht. Die Betreiberin des YouTube Kanals Living Well With Schizophrenia hat ihrer Kritik an WoBW sogar ein ganzes Video gewidmet. Als Betroffene sieht sie das größte Problem darin, dass an der Produktion keine Menschen beteiligt waren, die selbst mit einer Form von Schizophrenie diagnostiziert sind. Ihrer Meinung nach liefert der Film deshalb kein realistisches Bild davon, wie es tatsächlich ist, mit dieser Erkrankung zu leben. Viele Kommentare unter dem Video widersprechen dem jedoch.
Wie viel medizinische Korrektheit wir von filmischen Inszenierungen über psychische Erkrankungen erwarten können, ist eine offene Frage, über die auch in akademischen Kreisen viel diskutiert wird (siehe auch: Psychische Erkrankungen in Filmen und Serien). Es wäre natürlich aber trotzdem wünschenswert, dass Filmemacher:innen die Perspektive von realen Menschen, die an einer Erkrankung leiden, miteinbeziehen würden. Schließlich gehören sie selbst auch mit zum Publikum dazu.
An der Perspektive realer Betroffener mangelt es Euphoria zumindest nicht. Regisseur Sam Levinson spricht offen über seine eigenen Erfahrungen mit einer Suchterkrankung im Teenageralter und darüber, wie diese Euphoria beeinflusst haben. Auch andere Betroffene und deren Angehörige loben die Serie dafür, wie sie mit den vielschichtigen Emotionen einer Suchterkrankung umgeht und Betroffene nicht nur auf ihre Erkrankung reduziert, sondern den komplexen menschlichen Charakter dahinter zeigt.
Kritiker:innen bemängeln jedoch die glamouröse Ästhetik der Serie, die insbesondere ein junges Publikum dazu verleiten könnte Drogenkonsum zu romantisieren. Und es stimmt natürlich: Die Schauspieler:innen sind alle überdurchschnittlich attraktiv, tragen stylische Kleidung und aufwändiges Make-Up. Wenn Rue auf einem Trip überall Glitzer und gedämpftes violettes Licht sieht, kann das auch als hübsch und ästhetisch empfunden werden. Euphoria lässt jedoch auch nicht aus, wie sie nach einer Überdosis in ihrem eigenen Erbrochenen erwacht.
Stigma aufbrechen – Wie viel Aufklärungsarbeit können Filme und Serien leisten?
Am Ende steht man wieder vor der Frage, wie viel Aufklärungsarbeit Filme und Serien leisten können und sollen. Darüber sind sich auch Psycholog:innen und Filmwissenschaftler:innen nicht einig. Dass Menschen mit psychischen Erkrankungen portraitiert werden können, ohne sie als wildgewordene Irre oder verschrobene Außenseiter darzustellen, zeigen Euphoria und Words on Bathroom Walls auf jeden Fall. Auch der Qualität der Inszenierung tut es keinen Abbruch, wenn veraltete Stereotype in der Schublade bleiben, und man neue Wege findet, etwas zu erzählen.